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Brüggemann, Fritz: [Einleitung zu Joachim Wilhelm von Brawe: Der Freigeist]. In: Die Anfänge des bürgerlichen Trauerspiels in den fünfziger Jahren. Hg. von Fritz Brüggemann. Leipzig: Reclam 1934. S. 272.

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Joachim Wilhelm von Brawe

Der Freigeist

Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen aus dem Jahre 1757

Im Frühjahr 1756 veröffentlichte Friedrich Nicolai in der Ankündigung seiner Zeitschrift, der »Bibliothek der schönen Wissenschaften und freien Künste«, ein Preisausschreiben auf das beste Trauerspiel. Die beiden einzigen Stücke, die 1757 rechtzeitig eingesandt wurden, die Alexandriner-Tragödie »Codrus« von Johann Friedrich Freiherrn von Cronegk und das bürgerliche Trauerspiel »Der Freigeist« von Joachim Wilhelm von Brawe, brachte Nicolai erstmalig im »Anhang zu dem ersten und zweiten Bande der Bibliothek der schönen Wissenschaften und freien Künste« 1758 zum Abdruck [1]. Ein Nachdruck des »Freigeists« kam 1766 im ersten Band des »Theaters der Deutschen« heraus. Im folgenden Jahre 1767 erschienen zwei selbständige Ausgaben des Stückes, die eine in Leipzig, die andere in Danzig. Auch 1768 finden wir den »Freigeist« in den »Trauerspielen des Herrn Joachim Wilhelm von Brawe«. Einzeln wurde er noch einmal 1773 in Danzig veröffentlicht. Von einer Aufführung vor dem Jahre 1767, da unter Döbbelins Leitung Trauerspiele von Lessing, Weiße, Brawe und Schlegel in Berlin aufgeführt worden sind, wissen wir nichts. Wohl war das Stück in den sechziger Jahren allgemein bekannt und hat sogar kein geringes Aufsehen gemacht. Herder rechnet Brawe 1767 in seinem Aufsatz »Haben wir eine französische Bühne?« zu den ersten und bedeutendsten dramatischen Dichtern Deutschlands. In den siebziger Jahren gehörte der »Freigeist« zu den beliebtesten Repertoirestücken der deutschen Bühne [2]. Das Stück wird hier zum erstenmal neu herausgegeben nach der Originalausgabe von 1758.


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[1] Dieser Anhang ist heute sehr selten und fehlt in den meisten sonst vollständigen Exemplaren der »Bibliothek«. In dem Exemplar der Berliner Staatsbibliothek ist er dem zweiten Bande der »Bibliothek« von 1758 angebunden, so daß man diesen anfordern muß, um den Anhang zum ersten und zweiten Band zu erhalten.
[2] Vgl. August Sauer, Joachim Wilhelm von Brawe, Straßburg 1878, S. 49 ff.

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