Fünfter Auftritt.
Clerdon.
Clerdon. Das letztemal empfunden, was es sei, von irgendeinem
Wesen geliebt zu werden! Hinfort in jener Zukunft voll Grauen wird
mein Teil nur Haß sein; alles, mich selbst werde ich hassen,
und allem werde ich ein Abscheu sein – Was zaudre ich noch? ich
muß den Tod wählen. Die Erde, die jeden Augenblick unter meinen
Füßen wegzuweichen droht, dieses Licht, das mir itzt so
fürchterlich glänzt – diese vor meinen Blicken herumirrenden
Bilder des Todes vermag ich nicht zu ertragen. Ein so peinigend
Schicksal auch meiner wartet, so kann es doch nie dieses wütende
Feuer, diesen innern Tod, den ich fühle, übertreffen –
Vielleicht irre ich – so sei es. Eine unwiderstehliche Rache
treibt mich zu dem Abgrunde, dem ich umsonst zu entfliehn suche –
Name eines Freigeists, auf den ich einst stolz war, wie
verfluche ich dich itzt! O träfe die ein dem meinigen ähnliches
Weh, die ihn zuerst erfanden, die zuerst einen unseligen Ruhm
daransetzten. Empörer wider den Unendlichen und frevelnde
Wahnwitzige zu sein. Von euch müsse das Verderben so vieler
gefodert werden, Lehrer der Raserei! eine Sündflut von Flammen
der rächenden Allmacht müsse euch überströmen! – Wie empört sich
alles in mir! Wie schauert der Seele für der entsetzlichen
Minute! – Deine Rache soll nicht länger verzögert werden, Blut
meines Freundes – ich höre dein Rufen – ich verstehe euch, Töne
des Todes – ich eile. (Er erblickt den Henley.) O Abscheu! Da ist
mein Verderber.
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