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DIE FREIGEISTEREI.
Clerdon, der Held unseres Stückes, ist Freigeist, wie wir sahen, und davon hat die Tragödie ihren Namen; sie wird durch dieses Motiv mit einer allgemeineren Bewegung in Deutschland verknüpft, die auch in anderen Producten der gleichzeitigen Litteratur sich geltend macht.
Als sich in den ersten Decennien des Jahrhunderts die Ideen der englischen Freidenker nach Deutschland verpflanzten, bot sich für das englische Wort Free-thinker zunächst die wörtliche Uebersetzung Freidenker dar, und wir finden dieselbe auch angewendet. Die eigentlich herrschende Bezeichnung aber wurde ein anderes Wort, von dem Jacob Grimm in seiner Rede auf Schiller sagt, 'dass es seinem Wortsinne nach etwas edles und der Natur des Menschen würdiges ausdrücke, dem mit freien, unverbundenen Augen vor die Geheimnisse der Welt und des Glaubens zu treten geziemt:
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das Wort Freigeist. In demselben Sinne findet sich auch der Ausdruck starke Geister
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gebraucht und späterhin geht der Begriff in den des Genies auf.
Aber das deutsche Wort Freigeist ist allgemeiner als das englische Free-thinker; es umfasst die Deisten, die Atheisten und die englischen Freidenker; so theilt ein Aufsatz in Schwabes Belustigungen des Verstandes und des Witzes: 'Der vernünftige Freigeist'
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die Freigeister in drei Klassen ein: erstens die Gottesläugner, die gänzlich zu verwerfen sind; zweitens 'diejenigen, welche gleichfalls die Religion lächerlich zu machen suchen; aber ein göttliches Wesen nicht läugnen. Sie erdichten sich nur dasselbe nach ihren Neigungen. Diess sind gemeiniglich muntere und witzige
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Köpfe, welche die Sinnlichkeit über die Vernunft herrschen lassen'. Drittens die vernünftigen Freigeister: 'Es ist eine Art Leute, welche sich die Untersuchung der Wahrheit mit Ernste angelegen sein lässt'.
Der Freigeist, mit dem wir es hier zu thun haben, wie ihn Lessing in seiner Jugend, Gellert und Brawe auffasst, fällt mit der zweiten Art dieser Classification zusammen: Man glaubt an einen Gott; so ruft Clerdon abwehrend zu Granville: 'Setzen Sie mich in die Klasse der Gottesleugner?' Man glaubt an die Unsterblichkeit der Seele, an eine Vergeltung nach dem Tode, an Himmel und Hölle; aber nicht an die Kirche und ihre Dogmen.
Brawe überkam den Begriff im wesentlichen von Gellert, dessen Standpunkt den der protestantischen Theologen jener Zeit in Deutschland repräsentirt.
Ein eigener Abschnitt seiner moralischen Vorlesungen – der dritte derselben – handelt auch 'von der Schrecklichkeit der freigeisterischen Moral'.
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Er abstrahirt diese Moral aus den Leidenschaften und Handlungen der 'niedrigsten' Menschen. Als die Grundsätze derselben stellt er hin Genusssucht und Egoismus, Verachtung aller gesellschaftlichen Schranken und Unglaube. Er führt dann weiter aus, zu welchen Resultaten solche Grundsätze führen, und diese fasst er zusammen in dem Satze: 'In diese Gesellschaft der Betrüger, der Undankbaren, der Meineidigen, der Räuber, der Mörder, der Blutschänder, der Gottesläugner, wollt ihr uns versetzen, ihr Freigeister?' Die Begriffe Freigeisterei und Laster werden als Correlate angesehen, ja sie decken sich vollkommen. Freilich muss Gellert hinzufügen, dass nicht alle Feinde der geoffenbarten Religion diese schreckliche Moral in ihrem ganzen Umfange annehmen, dass besonders persönliche Charaktereigenschaften und die wohlthätigen Eindrücke des ersten Religionsunterrichtes mildernden Einfluss üben; aber so ist die Moral vieler Freigeister, und nach und nach führt jede freigeisterische Gesinnung darauf hinaus. Daher malt Gellert seinen jugend-
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lichen Zuhörern die Freigeisterei mit den abschreckendsten Farben und beschwört sie bei allem, was ihnen theuer ist, schliesslich bei Gott selbst, sie zu vermeiden und ihr Widerstand zu leisten. 'Widerlegen Sie' – so schliesst er – 'den Unglauben durch ein gesittetes Leben, und wo es nöthig ist, durch Gründe und edle Freimüthigkeit'.
Dass Freigeisterei nothwendig Laster bedinge, war aber nicht die Ansicht aller; war nicht Lessings Meinung. Im ersten Entwurfe zu seinem Lustspiele der Freigeist schrieb er im Personenverzeichnis neben den Namen Adrast 'ohne Religion, aber voller tugendhafter Gesinnungen';
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später setzte er dafür: 'Adrast, der Freigeist', und damit ist auch Lessings Begriff dieses Wortes, für seine Jugend gekennzeichnet.
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Fern lag ihm daher, den Freigeist zum Helden einer Tragödie
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zu machen; er liess ihn beschämt werden und zur Besserung gelangen; in der Selbstanzeige des 5. u. 6. Theiles seiner Schriften in der Vossischen Zeitung 1755 aber sagt er:
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'Diesen Charakter auf die Bühne zu bringen, kann so leicht nicht gewesen sein, und es muss auf das Urtheil der Kenner ankommen, ob die Schwierigkeiten glücklich genug überwunden worden'.
Brawe, an Gellerts Auffassung festhaltend, war damit nicht zufrieden, den Freigeist bloss beschämen zu lassen; im bewussten Hinweis auf und wohl im Gegensatze zu Lessings Lustspiel – kehrt er doch auch Kleist gegenüber einen strengeren religiösen Standpunkt hervor (oben S. 16) – hat er seinem Trauerspiel denselben Titel
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gegeben, und
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nur dem milden Granville fällt es bei, an eine friedliche Lösung zu denken, wenn er Clerdon beschämen und glücklich machen will.
Durch den Verkehr mit Komödianten und anderen Freigeistern hat sich Lessing auch selbst in seiner Jugend diesen Namen zugezogen
[1]
und nicht am wenigsten hat ihm dazu seine Freundschaft mit Mylius verholfen. Dieser hatte 1745 in Leipzig eine Zeitschrift 'Der Freigeist' herausgegeben, deren Name dann auf ihn selber überging. Uebrigens sagt Lessing in der Vorrede zu Mylius Schriften 1754,
[2]
dass auch 'der eigensinnigste Splitterrichter nicht das geringste darin finden werde, was der christlichen Tugend und Religion zum Schaden gereichen könnte'.
Auch Rabener schrieb ein Lustspiel 'Der Freigeist', das bis zum vierten Acte vollendet war, dann aber verloren ging, und dessen Plan Weisse mittheilt.
[3]
Ein junger, ausschweifender Mann, der aus Liederlichkeit Freigeist geworden war, verlässt seine Geliebte; diese weiss, dass er die Grundsätze der Religion nur unterdrückt habe und sucht ihn durch eine List zu gleicher Zeit zu beschämen, zu bessern und vielleicht wiederzugewinnen. Sie ladet ihn zu sich und gibt vor, ihm aus Rache Gift in den Kaffee gemischt zu haben. Aus Todesfurcht
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bekehrt er sich und heirathet sie.
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Rein im Gegensatze zur christlichen Religion fasst Klopstock den Namen und Begriff des Freigeistes, so in seinen anonym herausgegebenen 'drei Gebeten eines Freigeistes, eines Christen und eines guten Königs' 1753.
[1]
Henley in Brawes Trauerspiel ist ein Freigeist in Gellerts Sinn, ein solcher, bei dem die Lasterhaftigkeit und Freigeisterei vollständig verquickt sind. In den ersten Scenen sprechen er und sein Diener von einer ganzen Reihe von Verbrechen, die sie bereits in Gemeinschaft begangen haben, Henley scheint also schon längere Zeit diesen Ansichten gehuldigt zu haben. Als er Clerdon kennen lernte, war er bereits Freigeist; und gerade der Umstand, dass Clerdon seiner Religiosität und Tugend wegen angesehen und beliebt war, entflammte die Feindseligkeit gegen ihn weit höher. Diese Vorzüge Clerdons sucht er nun zu bekämpfen und in dem ganzen Vollzug der Rache geht es Hand in Hand, dass Clerdon zum Unglauben und zum Laster bewegt, also ebenfalls zum Freigeist gemacht werden soll.
Mendelssohn und Nicolai in der Recension des Freigeistes stellen den Satz auf, dass derjenige, der es für die allerentsetzlichste Rache hält, seinen Feind lasterhaft zu machen, eine grosse Anlage zur Tugend haben müsse,
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und Lessing nennt diese Aeusserung paradox, aber wahr.
[3]
Dass die Rache übertrieben ist, kann man nicht läugnen; aber die Gesinnungen Henleys stehen keineswegs vereinzelt da: durch die meisten der gleichzeitigen bürgerlichen Trauerspiele hin findet sich bei den Intriganten der Zug wieder, dass das blosse Bewusstsein, die anderen gleich schlecht und gleich unglücklich zu machen, wie sie selbst sind, ihnen Genugthuung und Befriedigung gewährt. Der Wunsch, aus den Ausschweifungen der Gegner Nutzen zu ziehen, oder die Ab-
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sicht, nicht ohne Gesellschaft lasterhaft zu sein, spielen nur selten in ihre Pläne hinein, während die Recension des Freigeistes diese Motive als die einzig möglichen Ursachen einer solchen Handlungsweise ansieht.
Brawes Freigeister glauben, wie gesagt, an Gott und Ewigkeit. Der Gedanke der Ewigkeit, der Gedanke eines heiligen Gottes, den nach Gellert kein Freigeist aus seinem Herzen vertilgen kann, nimmt auch auf Henleys Racheplan Einfluss; denn er will seinen 'Beleidiger noch bis über die Pforten des Grabes verfolgen' und ihn ewig unglücklich machen. Er glaubt an 'unerbittliche Gerichte' nach dem Tode, und Clerdon ergeht sich in den Monologen des letzten Actes mit einer gewissen Wollust in der Schilderung dieser Gerichte und Strafen.
Aber an einer Stelle sagt Henley zu seinem Diener: 'Rede ich gleich die Sprache des Freygeists, so fällt es mir doch schwer, so zu denken. – Wie sehr wünschte ich das Gegentheil! – Vielleicht würde ich selbst ein eifriger Verehrer der Religion sein, besässe ich nicht das, was grosse Geister Ehre, der gemeine Haufe Rachgier nennt'. Und in der That, die Freigeisterei wird im ganzen Stück als etwas äusseres angesehen; sie gleicht einer Uniform, die man nach Belieben aus- und anzieht.
Clerdon wird Freigeist, er selbst spricht von der Aenderung seiner Grundsätze; er sagt, 'dass er den Charakter eines Freigeists öffentlich angenommen habe', und Granville ermahnt ihn: 'Durchforschen Sie Sich unpartheiisch. Wann wurden Sie ein Freigeist? War es nicht der unglückliche Zeitpunkt, mit dem sich zugleich Ihre Ausschweifungen anfiengen'.
Dem entsprechend gebietet ihm auch sein sterbender Vater seine vorigen Grundsätze wieder anzunehmen; Granville fragt ihn direct: 'Wollen Sie dem schmählichen, dem verhassten Namen und den Grundsätzen eines Freigeistes entsagen?' und bittet ihn sterbend: 'Lassen sie meinen Tod den Zeitpunkt sein, da Sie zu Ihrem Gott zurückkehren'.
Dass er sich öffentlich als Freigeist bekannt habe, darin sieht er, als er sich wirklich bekehrt, sein Hauptverbrechen:
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'Oeffentlich – hier ergreift mich Schauer und Verzweiflung – öffentlich erfrechte ich mich, ein Feind Gottes und der Religion zu sein, öffentlich ihnen den Krieg anzukündigen'. Und darum verflucht er in dem Monologe V. 5 nicht so sehr seine Ansichten und seinen Unglauben, als vielmehr den Namen des Freigeistes, auf den er einst stolz gewesen.
Man sieht: eine Erfindung, die man lernen kann; an einem bestimmten Tage beginnt man sie auszuüben und nach einiger Zeit hört man wieder auf, sich ihrer zu bedienen; und so lange man Freigeist ist, gehört man gleichsam einer Verbindung an, deren Farben und Abzeichen man trägt, einem Vereine, dessen Versammlungen man besucht. Es liegt nahe, dabei zu denken, dass in London wirklich ein Club der Freigeister existirt habe, dem man nur beizutreten brauchte, um als Freigeist zu gelten; aber unter den vielen Clubs, welche die ersten Bände des Spectators anführen und schildern, befindet sich kein ähnlicher.
Dagegen bietet sich zum Vergleiche ein kleines, sonst ganz unbedeutendes Lustspiel des Wiener Hofburgschauspielers Weidmann aus dem Jahre 1772 dar, unter dem Titel: Die Schule der Freigeister.
[1]
Clermond, ein junger Pariser, ist der herrschenden Mode gemäss Freigeist; Klarisse eine junge Wittwe, die ihn liebt, sucht ihn davon abzubringen. Sie stellt ihm vor, die Freigeisterei habe schon zu sehr überhand genommen, er müsse, um nicht der Masse zu gleichen, sich davon emancipiren und – Gleissner werden. Er thut es, wird aber von dieser Rolle bald so angeekelt, dass er lieber auf einen neuen Vorschlag Klarissens eingeht und guter Christ wird. Drei andere Stutzer, auch Liebhaber Klarissens, bisher Freigeister, machen die letztere Bekehrung mit, ohne sich weiter zu besinnen.
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In diesem Stücke wird von der socialen Stellung des Freigeistes in Paris so gesprochen, als ob sie daselbst etwa eine geschlossene Gesellschaft, einen Club bildeten, durch dessen Besuch man sich zum Freigeist erklärte. So sagt Klarisse zu Clermond (S. 51): 'Oder kehren Sie wieder zurück in ihre witzige Freigeistergesellschaft. Man erwartet Sie mit offnen Augen. Sein Sie ihr Führer, ihr Schützer, ihr Lehrer; aber sein Sie zugleich der Schrecken der bürgerlichen Gesellschaft, der Schauer der Familien, wo sie eintreten'; Kleant schreibt an Klarisse: 'Seitdem Sie in ihrem Hause die Gesellschaft der Freigeister aufgenommen, kann ich Sie nicht mehr besuchen, denn die Tugend kann nicht mit dem Laster unter einem Dache wohnen'. Als Hauptgrundsatz der Freigeister wird angegeben, 'nach der Natur zu leben, das heisst: wie es jedem gefällt'.
Clermond selbst erklärt den Freigeist nur für eine Maske, die man vornimmt Geräusch zu erregen; wird die Larve zu gemein und erregt sie kein Aufsehen mehr, so wirft man sie weg und nimmt eine andere vor.
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Aber die Gleichstellung des Freigeistes und des Gleissners zeigt, dass auch hier mit der Freigeistergesellschaft nichts gemeint ist, als die natürlichen Vereinigungen Gleichgesinnter.
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Und so haben wir in den aus Brawe und Weidmann angeführten Stellen wohl nichts zu erblicken, als ein merkwürdiges Zeugnis für die deutsche oder vielleicht kleinstädtische Auffassung der Religion im dritten Viertel des achtzehnten Jahrhunderts. Das Publikum controlirt noch genau das religiöse Leben des Einzelnen, und geht Jemand nicht zum Abendmahl und nicht zur Kirche, macht er kein Hehl aus Ueber-
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zeugungen, die sich an keine Staatskirche, ja an keine bestehende christliche Secte anschliessen und sich mit dem allen in Widerspruch setzen: so weiss er, dass er der Oeffentlichkeit zu trotzen hat; er kann dies daher absichtlich thun, um sich interessant zu machen; er kann auch seinem Gott dadurch trotzen wollen u.s.w.
Dagegen beruht es auf einem reineren Standpunkte, wenn Mendelssohn gegen Brawe bemerkt: 'In dem allgemeinen Charakter des Freigeists liegt nichts weniger, als der Grund zu so vielen Gottlosigkeiten'.
[1] Die Recension in der 'Bibliothek' geht aber entschieden zu weit in der Behauptung, man könne alle Stellen, welche die Freigeisterei angehen, aus dem Trauerspiel entfernen, ohne der Handlung zu schaden.
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[1]
Kleinere Schriften 1, 386 f.
[2]
Schwabes Belustigungen des Verstandes und des Witzes. Auf das Jahr 1743. Januar (2. Aufl 1744). S. 13-26. 'Untersuchung ob es verständig und vorsichtig gehandelt sei, wenn man die Gottesleugner und Religionsspötter starke Geister nennet'. Vgl. auch Brückners Epigramm im Vossischen Musenalmanach auf 1779. S. 116.
[3]
1743. April (2. Aufl. 1744.) S. 364-371.
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[1]
Gellerts sämmtliche Schriften. Leipzig 1770. 6, 79.
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[1]
Werke (Hempel), 11 b, 426.
[2]
Lessing-Studien von C. Hebler. Bern 1862. S. 42.
[3]
Der Titel eines fünfactigen Dramas von Joh. Adam Weiss lautet: von Helm oder der Freygeist ein Heuchler 1779. 8. Mannheim. (Goedeke, 2, 1079). Vgl. ferner Sehiller: 'Der sterbende Freigeist', Titel eines Gedichtes. (Werke, hist. krit. Ausg. 11, 408). Otways Stück 'The Atheist', (ed. Thornton. London. 1813. 3, 109 f.) Neue Erweiterungen 1753. 2, 118-120. Der Freigeist, eine Ode.
[4]
Werke (Hempel) 12, 607.
[5]
Lessings 'Freigeist' wurde in Hamburg zum Unterschiede von dem Brawes 'Der beschämte Freigeist' genannt. Hamburgische Dramaturgie (Werke, Hempel 7, 119).
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[1]
So erhielt auch Winkelmann den Namen eines Freigeistes (Justi 1, 38): Herder nennt sich selbst, rückblickend auf seine Rigaer Zeit, einen Libertin, einen religiösen Freigeist (Haym, Herder I, 1, 282), und sogar dem harmlosen Sonnenfels wurde dieser Name beigelegt (Rollet, Briefe von Sonnenfels S. 18).
[2]
Werke (Hempel) 12, 382. Zeitschriften unter dem Titel 'Der Freidenker' erschienen 1736 in Göttingen, 1741 in Danzig, 1745 in Berlin (vgl. das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit 11, 832-34).
[3]
G. W. Rabener's Briefe 1778. Wien. Einleitung S. 36 ff.
[4]
Vgl. Gellerts Moralische Vorlesungen (Werke 6, 84): 'Saurin saget, er habe keinen Freigeist, keinen ohne Ausnahme gekannt, der nicht auf seinem Todbette sein System widerrufen und verabscheuet hätte'. Vgl. Gellerts Erzählung: Der Freigeist (Werke Hempel 1,91);
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ferner Berliner Mannigfaltigkeiten 1772, 3, 27 'Der Freigeist auf dem Sterbebette'.
[1]
C. F. Cramer: Klopstock 3, 406-425 und Lessings Recension. Werke (Hempel) 12, 364 ff.
[3]
Werke (Lachmann) 12, 106.
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[1]
Ein deutsches Originallustspiel in Prosa von drey Aufzügen Wien 1772. 56 S. 8°. Er hat ohne Zweifel an Brawes Trauerspiel gedacht, wenn er im Vorberichte S. 3 f. schreibt: 'Es gibt Freigeister, die vielmehr Stoff zu einem der schauervollsten Trauerspiele geben; mit diesen Hefen des menschlichen Geschlechts anzubinden, ist hier meine Sache nicht'. Der Name des Helden, Clermond, ist dem Braweschen Clerdon nachgebildet.
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[1]
Sprüche der Weisen alter und neuerer Zeit. Halle 1777. Viele Freigeister gleichen unsern Damen. Diese trugen Pudelköpfe und Fischbeinröcke nicht länger, bis ihnen die gemeinen Bürgermädchen nachäfften. Wenn unter dem Pöbel das Freidenken aufkommen wird, so wählen sie wieder das Christenthum.
[2]
Nachträglich kann ich anführen Gleim an Kleist, Berlin, 23. Sept. 1747: 'ich will gegen sieben Uhr mit H. Krausen in die Gesellschaft der hiesigen starken Geister gehen, um sie zu widerlegen, wenn sie wider Mosen und die Propheten falsche Schlüsse machen'. (Handschrift.)
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[1]
Lessings Werke (Lachmann) 13, 52.
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